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2017
hölderlinturm tübingen (im rahmen des jurtenfestivals)

musik:sprechen 2 - arthur köpcke

arthur köpcke: "reading work piece no. 2: was ist das?" (1958/59) {repertoire} {hören}
hartmut andres: sprechstimme

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köpckes reading work piece besteht aus der einfachen anweisung, in einem beliebigen text nach jedem siebten wort die frage „was ist das?“ zu stellen.
ich benutze für meine aufführung einen text von köpcke aus den sechzigern jahren. eine grandiose collage aus eigenen gedichtfragmenten, stimmen von innen und außen, zitaten, alltäglichen beobachtungen aus leben, kunst und gesellschaft, philosophischen betrachtungen. ein innerer monolog, rätselhaft und berührend.
dieser text ist sehr lang und er könnte in seiner offenen assoziativen struktur immer weiter fortgesetzt werden.
ich lese einen ausschnitt von etwa einer stunde.
konzentriert auf die innere stimme, geführt von der musik der sprache, eingebettet in die klanglandschaft des außen.

… was sagt das schon – was ist das? – du suchst? …

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[...] manches hört sich an wie die essenz des sommers: der fluxus-künstler arthur köpcke (1928 bis 1977) hat seine sprach-collage „was ist das?“ mit einer fülle poetischer wortschöpfungen wie ‚himmelschleierfähren‘ oder ‚sonnenfleisch‘ angereichert. nun hat der tübnger musiker hartmut andres das werk wiederentdeckt und am dienstagabend beim jurtenfestival im hölderlingarten präsentiert.
nach jedem siebten wort wird köpckes sprachcollage durch die frage „was ist das?“ durchbrochen. durch diese wiederholungen bekommt der text eine musikalische struktur, die andres aufnimmt. es war als würde der rezitator jedem einzelnen wort nachgehen, es durch die sachte bewegung seiner hand aus der luft ertasten, aus dem raum zwischen dem tischchen neben der stehlampe und der runden oberen öffnung der jurte, durch die platanenkronen und tübinger sommerhimmel zu sehen ist. die von köpcke beschworene ‚indigotrunkene nacht‘ ließ noch auf sich warten. [...] der text lässt fragmente eines lebens aufscheinen, glücksmomente, kindheit und liebe (‚die küsse spalten wo die zunge vereint ...‘) die poetischen möglichkeiten der sprache und gewaltfälle der geschichte. [...] dennoch gibt es in der wortcollage viel sommer (‚gräbt zisternen und schüttet den mittag aus‘ oder ‚der sonnentraum weht weiter‘). dazwischen schieben sich aberwitzige formulierungen und weitere jahreszeiten (‚eulen, die mit november gefüttert werden‘). zitate, gedichtfragmente und alltagsbeobachtungen verschmelzen zu einem faszinierenden textgefüge, das sich asoziierend zwischen den lebensphasen und zeiten hin- und herbewegt [...].

konzertkritik: schwäbisches tagblatt 6.7.2017

2016
kunsthalle lingen

finnissage der ausstellung

tomas schmit - bald ist wieder schneckentreffen

tomas schmit: zyklus für wassereimer (oder flaschen)“ (1962)
hartmut andres: ausführender

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„der interpret steht in einem kreis von 10 – 30 wassereimern (oder flaschen). ein eimer (eine flasche) ist gefüllt, die anderen sind leer. der interpret nimmt den gefüllten eimer (die gefüllte flasche), gießt dessen (deren) inhalt in den im uhrzeigersinn nächsten eimer (die nächste flasche) und setzt jenen (diese) wieder an seinen (ihren) platz. er nimmt den jetzt gefüllten zweiten eimer (die zweite flasche) und gießt ihn (sie) wieder in den nächsten (die nächste) aus, etc. ................. bis alles verdunstet oder verspritzt ist.“
die geschätzte aufführungsdauer wird zwischen fünf und sechs stunden liegen, auch ein gefühltes stück ewigkeit.

ein schöne dokumentation der aufführung vom 26.4.2013 in der stadtbibliothek stuttgart findet sich unter
http://www.lodeno.net/HartmutAndres.html

2016
sankt johannes tübingen

hora mystica

gerhard rühm: „abhandlung über das weltall“ {repertoire}
john cage: „organ² aslsp

hartmut andres: sprechstimme
wilfried rombach: orgel

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sprachzerfall als kältetod

... am donnerstag kombinierte die reihe "hora mystica" zwei experimentelle werke ähnlichen geistes: gerhard rühms sprach-dekonstruktion "abhandlung über das weltall" und john cages kosmisch langsames "organ2aslsp".
sprachliche bedeutung und musikalische sinnhaftigkeit werden aufgelöst. der auf nichts mehr verweisende (sprach)klang wird zum ereignis im hier und jetzt, zu purer präsenz. auch die stille kommt mehr und mehr zum klingen.
... dann trug der tübinger sprechkünstler hartmut andres die "abhandlung" vor. ... [sie] schildert nicht nur das sonnensystem sondern wird selbst zum abbild des kosmos: der fortschreitende sprachzerfall symbolisiert den kältetod des erlöschenden sonnensystems. und wie sich das universum immer weiter ausdehnt, klaffen auch immer längere pausen zwischen den lauten.
in andres' interpretation dauert dieser prozess 55 minuten. bei allen sprachdeformationen die sich bereits nach der ersten viertelstunde zeigen, bleiben vortragsduktus -tempo und unterstreichende gestik unbeirrt gleich. nach 20 minuten gibt es keinen zusammenhängenden sinnverlauf mehr. der vortrag wird zur kettenreaktion von laut-molekülen, die schließlich in kleinste teilchen zerfallen: "tet", "tem", "t", "n". nach 35 minuten sind alle laute zu "e"-impulsen abgeschliffen und erodiert: statistisch der häufigste laut der deutschen sprache. mal leise aufleuchtend, mal artikuliert hervorgestoßen, dazwischen 10, 20, 30, 40 sekunden stille - jeder laut ein stern am nachthimmel.
buchstäblich eine mystische stunde, ein ankommen in einem meditativen jetzt ohne nach- oder voraus-denken. die zeit vergeht überraschend schnell. nur die kirchenbänke werden immer härter.
...

konzertkritik: schwäbisches tagblatt 15.10.2016

2016
hölderlinturm tübingen

musik:sprechen 1 - oskar pastior

oskar pastior: eine kleine kunstmaschine“, eine auswahl aus den sestinen {repertoire}
oskar pastior: „vokalisen“, eine auswahl

hartmut andres: sprechstimme

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ich spreche die „vokalisen“ abwechselnd mit den „sestinen“, dauer etwa 60 minuten.

die „vokalisen“ greifen unbedenklich läppisch und ernsthaft voll ins vokalmuster „aus aller welt“. ihre machart ist denkbar einfach: immer von neuem an der vokalschnur der ausgangsreihe(n) entlang – nur die selbstlaute (in der reihenfolge ihrer abwicklung) zählen. die mitlaute sind unerheblich. das kann nicht gut gehen, das geht nicht gut. erheblich wird ja gleich das unerhebliche: konsonanten übernehmen die sinnkonstruktion […]

oskar pastior

die „sestine“, eine kleine kunstmaschine. […] literaturgeschichtlich wäre die sestine freilich eine gattung aus der troubadour-zeit, über dante und petrarca, mit zwischenstationen in spanien, frankreich, deutsches barock, romantik […]
die formel […] der sestine ist ganz einfach: sechseinhalb sechszeiler […] = 39 zeilen; versmaß und zeilenlänge egal; aber nur sechs identifikationsmerkmale, die traditionell als reimwörter am zeilenende stehen und in einem bestimmten rhythmus von strophe zu strophe die position wechseln: 123456 / 615243 / 364125 usw. […] immer 615234 als      funktionsformel für den ganzen ablauf. […] subversion durch zusatzregeln.

oskar pastior

das sind die regeln, das ist der ausgangspunkt. in der praxis entpuppt sich die sestine als wahnsystem (wie pastior schreibt), das immer neue sprachabenteuer erfindet, keines gleicht dem anderen. sie schärft den sinn dafür, wie sprache denkt und wie sie klingt. wie das verstehen ins trudeln gerät, sich wieder fängt und dann weitertrudelt …
ich wünsche guten flug

hartmut andres

2015
hölderlinturm tübingen

vernissage der ausstellung kopfgeburten mit werken von markus daum, madeleine heublein und max uhlig

eine „aussicht“ und 12 „jahreszeiten“ aus den spätesten gedichten von friedrich hölderlin werden mit einem nachhall aus dem zwanzigsten jahrhundert versehen.

das sind ausschnitte aus: emmett williams: "musica"; gerhard rühm: "die winterreise dahinterweise"; kurt schwitters: "frühe gedichte"; unica zürn: "anagramme"; helmut heißenbüttel: "textbuch 8"; oskar pastior: "eine kleine kunstmaschine"; hugo ball: "sechs laut- und klanggedichte"; ernst jandl: "bestiarium"; tom johnson: "secret songs"; arthur köpcke: "reading work piece no. 2: was ist das?"; dieter roth: "die gesamte scheiße"; otto nebel: "unfeig - eine neun runen-fuge"; jackson maclow: "wörter nd enden aus goethe"

hartmut andres: sprechstimme

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hölderlins gedichte erscheinen wie wanderungen in der immergleichen landschaft. im frühling, sommer, herbst und winter, durch sonnenschein, stürme und „Reegenschauer“, morgens, mittags, abends, nachts. kein tag ist wie der andere. der blick schweift in die ferne oder bleibt am wegesrand hängen. „der Himmel, das weite Thal, die fernen Höhn, der Bach, die Wälder, Thurm und Haus, ...“ . sorgfältige beobachtung der natur und die beschreibung feinster nuancen regen zum nachdenken an. der blick wendet sich nach innen und konzentriert sich in beiläufig tiefsinnigen gedanken. hölderlin hat diese gedichte meist aus dem stegreif niedergeschrieben und an seine besucher verschenkt.

ausgehend von einer jahreszeit, einem geäußerten gefühl oder zustand, einem bild, einem wort, einem klang, habe ich zu jedem gedicht von hölderlin einen nachhall im zwanzigsten jahrhundert gefunden. manchmal verstärken sich die gedichte gegenseitig, manchmal führt der nachhall auch ein eigenleben oder reißt einen ganz neuen horizont auf.

lassen Sie sich treiben.

2015
nachbar kunstraum offenbach-bürgel

nachbar nebel

otto nebel: "unfeig - eine neun-runen-fuge" (1923/24) {repertoire} {hören}
gesamtaufführung, aufführungsdauer ca. 75 minuten

hartmut andres: sprechstimme

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aus nur neun buchstaben – 3 vokalen und 6 konsonanten – hat otto nebel die wörter und sätze seines großen gedichts gebaut - um in der beschränkung die unbeschränkten möglichkeiten sprachlichen schöpfertums zu entfalten. ein ganzes buch!

60 minuten im rausch der sprachklänge! buchstaben, wörter, sätze, schrift, laut und bedeutung: das alles gerät, wie nebel schreibt, „sowohl untereinander als auch zum ganzen, unausgesetzt in pulsende beziehungen.“ die kunst der fuge in der dichtung. sprachmusik.

die 9 buchstaben fügen sich zu dramatischen begebenheiten, zu politischen aufrufen, polemik gegen regierungen und zeitungen, wort- und wahnwitz, – auch zu kochrezepten! sinn und unsinn.

 

GEFEIT GEGEN UNFUG

Gittert nie Ruinen ein
nur eure irren Regierungen gittert in neunzig Erzgitter
eure Teig-Treter gittert ein
eure Enteigner
entgegnet nie euern Zier-Furzern
entfernt eure Triezer
fertig!

Otto Nebel

2015
kunstverein GRAZ regensburg (im rahmen des "schleudertraum"-festivals 2015)

Anarchist/in. Schließlich schockiert keine/r von beiden

jackson mac low: {repertoire} {hören}
aus
"die pronomina, eine sammlung von 40 tänzen -  für die tänzer/innen"
(übersetzung: hartmut andres)

kilta rainprechter: tanz  (http://kiltacx.blogspot.de)
anka draugelates: performance (www.im-moment.net)
mike reisinger: performance (www.lohrbaerverlag.de/AutorInnen/Autoren_Reisinger.htm)
hartmut andres: sprechstimme

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gedichte in körpersprache umgesetzt
[...]
"ein blinder, der um seine tanzpartnerin kilta rainprechter herumgeht und um die ecke lurt: das gelächter ist groß, als sich mike reisinger – eigentlich musiker – an lehnen entlang zurücktastet und mit angezogenen knien auf einen holzstuhl plumpsen lässt. nicht immer war der witz so offensichtlich bei der performance aus rezitation, tanz, musik und elektronischer zuspielung, die zum abschluss des festivals schleudertraum im kunstverein graz uraufführung hatte. „anarchist/in. schließlich schockt keine/r von beiden!“ lautete der kryptische titel des abends.
kryptisch sind auch die poetischen texte des us-autors und komponisten jackson mac low. vor gut 50 jahren hat er „die pronomina“ geschrieben, eine sammlung von 40 tänzen, von denen der tübinger sprachkünstler hartmut andres bei graz 17 stück vortrug. andres hat die radikalen, experimentellen gedichte selbst übersetzt. bis heute existieren von dem fluxus-autor keine veröffentlichungen auf deutsch, ja nicht einmal ein wikipedia-eintrag. von daher war die performance nicht nur ein spannendes, obskures und ohne zweifel großes vergnügen. es war gleichzeitig eine unerwartete literarische entdeckung.
[...]
die regensburger choreographin kilta rainprechter, so wenig wie andere beteiligte im verdacht stehend, eine anarchistin zu sein, entwickelte zu den „tanzanweisungen“ eine sehr bildhafte, manchmal fast sprechende choreografie. zwischen flatterhaften sprüngen und seltsamen verrenkungen, gemeißelten posen und wortgetreuen nachäffereien ließ sie der fantasie raum, so wie es hartmut andres von den gespannten zuschauern auch für die launische poesie reklamierte.
mike reisinger (bass-klarinette) und kulturförderpreisträgerin anka draugelates (viola) improvisierten zu den texten auf ihren instrumenten, das publikum bewegte sich dazu durch den raum. in seiner fast feierlichen art, mac lows zufällige gedichte mit skurrilen titeln wie „dinge sagen wie ein wurm“ oder „herummaulen“ vorzutragen, erinnerte hartmut andres’ stilvolle aussprache an dada- und fluxus-Happenings – nur dass beim kunstverein graz keine klaviere zerhackt wurden, sondern ein stück unbeachteter und dabei ergötzlicher literatur zu entdecken war. fabelhaft!"

konzertkritik: mittelbayrische zeitung 11.4.2015

2014
ev. stift tübingen (im rahmen der jazz und klassiktage)

eine sonate? eine fuge? gesprochen?

kurt schwitters: "ursonate" (1922-1932) {repertoire} {hören}

hugo ball: "6 laut- und klanggedichte" (1916) {repertoire} {hören}

otto nebel: "unfeig – eine neun-runen-fuge" (1923/24) {repertoire} {hören}

hartmut andres: sprechstimme

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kann eine sonate, kann eine fuge gesprochen werden?

die großen klassiker der lautpoesie entstehen vor dem hintergrund der erfahrungen des ersten weltkrieges. die großen, pathetischen worte haben sich als hohl erwiesen, sie haben die menschen mitgerissen in den tod. die sprache ist zum propagandainstrument verkommen. in dieser zeit suchen drei dichter einen neuen zugang zur sprache und: komponieren musik.

„ich will keine worte, die andere erfunden haben. alle worte haben andere erfunden. ich will […] meinen eigenen rhythmus und vokale und konsonanten dazu, die ihm entsprechen, die von mir selbst sind. […] das wort, das wort außerhalb eurer sphäre, eurer stickluft, dieser lächerlichen impotenz, eurer stupenden selbstzufriedenheit, außerhalb dieser nachrednerschaft, eurer offensichtlichen beschränktheit. das wort, meine herren, das wort ist eine öffentliche angelegenheit ersten ranges.“

hugo ball

„der verbildete mensch unserer tage ist worttaub und bildblind. was er liest, das hört er nicht. was er schreibt, das sieht er nicht. was er spricht, das weiß er nicht. was er lügt, - das ahnt er nicht.“

otto nebel

„die konsequente dichtung ist aus buchstaben gebaut. buchstaben haben keinen begriff. buchstaben an sich haben keinen klang, sie geben nur möglichkeiten zum klanglichen gewertet zu werden durch den vortragenden.“

kurt schwitters

wie die abstrakte malerei in der bildenden kunst entdecken sie in der „lautdichtung“ (ball), „reinen dichtung“ (nebel), „konsequenten dichtung“ (schwitters) die klänge der sprachlaute als eigenen wert und versuchen sie neu zusammenzusetzen.

„so dadaistisch und willkürlich das sammeln der themen und anregungen war, so streng ist die innere logik, strenge und konsequenz der durcharbeitung und gruppierung.“

kurt schwitters

„am reinsten offenbart sich das gesetz eines kunstwerks in der FUGE, denn ihre strenge gefügtheit ist in der urgestalt der künstlerischen gesetzhaftigkeit selber. alle werkteile geraten sowohl untereinander als auch zum ganzen unausgesetzt in pulsende beziehungen …“

otto nebel

„da kann man nun so recht sehen, wie die artikulierte sprache entsteht. ich lasse die vokale kobolzen. ich lasse die laute ganz einfach fallen, etwa wie eine katze miaut… worte tauchen auf, schultern von worten; beine, arme, hände von worten. au, oi, uh.“

hugo ball

2013
swr-studio tübingen (im rahmen der jazz-und-klassik-tage/ mitveranstalter: jazzclub tübingen)

urlaute ?! neue töne?!

musik singenspielensprechen
stimmakrobatik trifft jazz trifft lautpoesie
singstimme trifft kontrabass trifft sprechstimme
lauren newton trifft karoline höfler trifft hartmut andres

{hören}

lauren newton: singstimme (www.laurennewton.com)
karoline höfler: kontrabass (www.karoline-hoefler.de)
hartmut andres: sprechstimme

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„was ergibt sich, wenn sich eine jazz-sängerin, eine kontrabassistin und ein versierter rezitator mit urlauten befassen? eine verblüffende kombination aus rhythmik und musikalität. […] andres versah kombinationen von silbenfetzen wie „rackete rimzeckete“, „rrrumpf-tif-tu“ oder gar „fumsböböbtätze-u“ – die er gegen ende der ursonate in einer tonschleife zusammenfügte – mit so viel rhythmus und melodie, dass er gut und gerne einen workshop für angehende rapper daraus machen könnte. damit alternierend wandelte sich der sound des duos newton/höfler über abgehackte, von abstrakten bassnoten begleitete kehlgräusche zu einer symbiotischen toncollage, die in einem perfekten decrescendo in die schluss-stille überging. die überwältigte zuhörerschaft applaudierte lange. […] der höhepunkt war der kaum eine minute dauernde kommentar des sprechers darüber was das publikum gerade hörte, […] bekämpft von den silben, die lauren newton andres entgegenwarf, ehe sie unvermittelt in exaltierte koloraturen ausbrach. wahrhaftig große kunst.“

konzertkritik: schwäbisches tagblatt 17.10.2013

2013
staatsgalerie stuttgart

words in flux, eine unbekannte seite von fluxus

textkompositionen, experimentelle dichtung und lautpoesie von fluxuskünstlern

arthur köpcke: "reading work piece no. 2: was ist das?" (1958/59) {repertoire} {hören}

jackson mac low: "wörter nd enden aus goethe, erster teil" (1986) {repertoire} {hören}

emmett williams: "musica" (1984) {repertoire} {hören}

hartmut andres: sprechstimme

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fluxus:

vor 50 jahren kamen aus den usa, aus europa und asien stammende künstler/innen unter dem namen „fluxus“ zusammen, um neuartige aktionsstücke in form von kurzen (text)konzepten zu entwickeln und gemeinsam aufzuführen.
die initiative zur gründung der gruppe (1962) und der begriff (1960) stammen von dem litauer george maciunas (1931-1978), der mit seinen eltern 1944 zuerst nach deutschland floh und dann 1948 in die usa ging.
beeinflusst durch john cage, in dessen kompositionen alltagsklänge, der zufall und auch das publikum eine wichtige rolle spielten, entstand eine spartenübergreifende kunstbewegung, die bisherige kunstbegriffe radikal infrage stellte. wichtige gründungsmitglieder von fluxus waren schüler/innen von cage in dessen kompositionsklasse an der new school for social research in new york.

fluxus ist eng mit musik, aktion und happening verbunden. collageartig komponierte aktionsabläufe, die auf grund des zusammentreffens von akustisch-musikalischen und choreographischen ausdrucksformen als "konzert" bezeichnet wurden, wurden oft von mehreren künstlern im kollektiv aufgeführt. fluxus-aufführungen wurden als klamauk abgetan, als dilettantismus lächerlich gemacht, es kam zu tumulten und skandalen. die gedankliche und konzeptionelle tiefe und radikalität wurde erst viel später wahrgenommen. fluxus wurde zum anreger und wegbereiter für viele kunstströmungen in der zweiten hälfte des letzten jahrhunderts.

hartmut andres

„kunst ist, was das leben interessanter macht als kunst“

robert filliou

„das leben ist ein kunstwerk, und das kunstwerk ist leben. fluxus begriff das gesamte leben als ein stück musik, als einen musikalischen prozeß. ich denke, der ursprung des ganzen skandals waren nicht die verschiedenen fluxus-aktionen, sondern vielmehr die philosophie, die dahinter steckte. die idee, daß alles musik sein kann, ist das überzeugendste und zugleich charakteristische merkmal [...]"

emmett williams

sprache und schrift waren ein wichtiges medium für die künstler/innen von fluxus. relativ unbekannt ist, dass viele der fluxus-künstler/innen auch explizit literarisch gearbeitet haben. in meinem programm „words in flux“ möchte ich einige dieser arbeiten vorstellen.

hartmut andres

2012
staatsgalerie stuttgart

„it’s john. john cage“

john cage: "45’ für einen sprecher" {repertoire} {hören}

john cage: "one12 für einen vortragenden" {repertoire} {hören}

hartmut andres: sprechstimme

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komponieren für sprechstimme

john cage hat seit den 50er jahren immer auch als schriftsteller gearbeitet. am anfang waren seine texte nach musikalischen methoden komponierte vorträge über seine musik, später schrieb cage dann auch eigenständige literarische texte, tagebücher, essays und großangelegte gedichtzyklen.

„45’ für einen sprecher“ (1954) ist so ein wie ein musikstück komponierter vortrag. er ist bestandteil eines werkkomplexes, der auch solostücke für präpariertes klavier, streichinstrument und schlagzeug umfasst. die kompositionsmethode ist für alle solostücke dieselbe, jedes solo kann mit den anderen beliebig kombiniert werden. in „45’ für einen sprecher“ bestimmten zufallsoperationen ausschnitte und textmengen aus bereits gehaltenen vorträgen sowie neue texte zu cages musik, komponieren und lebensphilosophie. diese wurden dann in einen genauen zeitlichen ablauf gebracht. ständig wechselnde sprechgeschwindigkeiten, themen und auch „theatralische“ aktionen ergeben ein atemberaubendes kaleidoskop aus (wort)klängen und ideen.

„one12“ ist der versuch ein „reines“ sprechen zu ermöglichen. ohne bedeutung, aber voller leben.
es ist cages letzte textkomposition, die er noch selbst (1992, in seinem todesjahr in italien) vorgetragen hat. als eine anleitung zu einer kontrollierten improvisation ist sie ein aufbruch zu neuen ufern.

 hartmut andres

2012
deutsch-amerikanisches institut tübingen

viel – wenig – nichts zum hundertsten geburtstag von john cage

john cage: "concert for flute, voice and conductor"/ "unbestimmtheit 2"/ "fontana mix" (simultanaufführung)
(flöten, singstimme, dirigent/ sprechstimme/ elektronische musik)

john cage: "ryoanji" {repertoire}
(flöte, singstimme und schlagzeug)

john cage: "vortrag über nichts" {repertoire} {hören}
(sprechstimme)

john cage: "one12 für einen vortragenden" (de) {repertoire} {hören}
(sprechstimme)

angelika meyer: singstimme
albrecht imbescheid: flöten
hartmut andres: sprechstimme, schlagzeug, dirigent

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zum hundertsten geburtstag von  john cage

in diesem jahr wäre der amerikanische komponist john cage hundert jahre alt geworden. cage ist eine der prägenden gestalten des zwanzigsten jahrhunderts. er hat unser verständnis und unsere wahrnehmung von musik radikal verändert und erweitert. durch die konsequente einbeziehung von zufallsoperationen und anderen nichtintentionalen verfahren in sein komponieren, hat er unsere wahrnehmung auf die klänge selbst gerichtet, nicht auf ihre beziehungen oder die idee des komponisten. er hat entdeckt, dass „stille“ klang ist. mit seiner idee einer unbestimmten musik bietet er dem komponisten, den interpret/innen und den hörer/innen eine jeweils eigene und gleichberechtigte rolle an. auch im bereich der bildenden künste und der literatur ist sein einfluss immens.

neben der leere und der stille hat sich cage auch bewußt mit der fülle und dem krach beschäftigt. oft hat er die situation eines „musiccircus“ gestaltet: eine vielfalt von eindrücken und klängen die den zuhörer/innen gleichzeitig zur verfügung stehen. unser musikzirkus besteht aus elektronischer musik, kurzen vergnüglichen (na ja, mehr oder weniger) anekdoten, einer sehr unterhaltenden sängerin, virtuosen flötenklängen und einem dirigenten, der die zeit beschleunigt und verlangsamt.

cage war stark vom zen-buddhismus beeinflußt. in seinem werkkomplex „ryoanji“, radierungen, bleistiftzeichnungen und musik, bezieht er sich auf den bekannten steingarten des ryoanji-klosters in kyoto in japan. eine ruhige und konzentrierte musik ist entstanden. umrisslinien von steinen in die luft gezeichnet, das schlagzeug als geharkter sand, der die leere akzentuiert.

cages wohl berühmtester vortrag „vortrag über nichts“ war zugleich der erste, den er komponiert hat wie ein musikstück. der text hat eine zeitliche und rhythmische struktur. „wie ein leeres glas, in das jeden augenblick irgend etwas gegossen werden kann ...“ (john cage), sucht er ein gefäss für das nichts zu bilden. cages beredte herangehensweise ist vielfältig: humorvoll, philosophisch, technisch, anekdotisch-biographisch, als zen-übung, in der stille ... .

„one12“ ist der versuch ein „reines“ sprechen zu ermöglichen. ohne bedeutung, aber voller leben.
es ist cages letzte textkomposition, die er noch selbst (1992, in seinem todesjahr in italien) vorgetragen hat. als eine anleitung zu einer kontrollierten improvisation, ein aufbruch zu neuen ufern.

hartmut andres

2008
zimmertheater tübingen (im rahmen der jazz und klassiktage/ mitveranstalter: d.a.i.-tübingen)

erzählte musik – gezählte musik

lautpoesie von tom johnson und gerhard rühm
geschichten werden erzählt, das zählen wird musik, das sprechen wird musik. geschichten entstehen im Kopf.

"zum beispiel", "gutenachtgeschichten" {repertoire} {hören}, "deutsche volkslieder" {repertoire} {hören}, "wahnsinn", "laufen bis man außer atem ist", {repertoire} "secret songs" {repertoire} {hören}, "zählduette" {repertoire} {hören}, "12!" {repertoire} {hören}, undsoweiter.

hartmut andres: sprechstimme, tanz
theresa buschmann: sprechstimme, melodika, sektgläser (www.theresa-buschmann.de)

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tom johnson und gerhard rühm

wie wir finden, eine stimmige kombination. beide gehören derselben generation an. beide sind komponisten mit ungewöhnlichen ideen. beide haben eine besondere beziehung zur sprechstimme und zur gesprochenen musik. beide erzählen in und mit ihrer musik geschichten. manchmal ganz buchstäblich (gutenachtgeschichten, volkslieder, kitzel zwischen käse und kuchen, ...), machmal entstehen die geschichten auch in den köpfen der zuhörer (momentgedichte, wahnsinn, secret songs ...). beide lieben das zählen. johnson hat den grössten teil seiner musik auf das zählen aufgebaut. besonders schön ist es dann, wenn seine musik im rhythmisierten, musikalisch gestalteten zählen entsteht (zählduette). auch rühm ist dem zählen (12!) und den mathematischen kombinationsmöglichkeiten nicht abgeneigt wenn es darum geht seine musik zu finden. und schliesslich lieben beide in der buchstäblichkeit die überraschende wendung und verfügen über eine gute portion trockenen humores.

hartmut andres

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tom johnson: über lautpoesie

 "Sound Poetry and Lautgedicht is an important chapter in contemporary music,
but traditionally it has always been the poets reading their own work, and
now that the founders of this medium are dead (Schwitters, Artaud, Jandl)
and others are rather old (Heidsieck, Rühm, Schnebel, and soon me too) this
work is in danger of being lost. Fortunately, however, a few interpreters
like Hartmut Andres and Theresa Buschmann are now appearing, and they are
quite capable of bringing much of this work to life again. They deserve
support from musical and poetry producers of all sorts."

tom johnson

2008
ledermuseum offenbach

gerhard rühm: "masoch - eine rituelle rezitation" {repertoire}

theresa buschmann (wanda): sprechstimme (www.theresa-buschmann.de)
talib richard vogl (leopold): sprechstimme
hartmut andres (ignatius): sprechstimme

ariadne projekt ensemble (leitung: theresa buschmann)

2007
ev. stift tübingen (im rahmen der jazz und klassiktage)

 " ...in die ferne"

jahreszeitengedichte von friedrich hölderlin werden im wechsel mit schubert-walzern gelesen, eingrahmt von zwei zeitgenössischen werken für sprechstimme und klavier.

annette schmucki (1968): "vokalisen und liebeslieder" (2001) (de) {biographie} {hören}
(sprechstimme und klavier)

friedrich hölderlin (1770-1843): "die jahreszeiten aus den turmgedichten" {repertoire} {hören}
franz schubert (1797-1828: franz schuberts letzte walzer op.127

jürg frey (1953): "landschaft mit wörtern" (2007) (ua) {biographie}
(sprechstimme und klavier)

 martin stortz: klavier (www.martin-stortz-farbklang.de)
hartmut andres: sprechstimme

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friedrich hölderlin und franz schubert

die sammlungen von hölderlin und schubert sind zufällig überliefert. die reihenfolge der „jahreszeiten“ folgt dem versuch einer chronologischen zuordnung in der frankfurter hölderlin-ausgabe, schuberts walzer wurden vom verleger anton diabelli nach schuberts tod aus dem nachlass zusammengestellt und herausgegeben. die entstehungszeit der stücke ist unklar.
bei der gegenüberstellung – es werden abwechselnd jeweils ein walzer und ein gedicht vorgetragen – interessieren uns inhaltliche implikationen (hölderlins letzte gedichte/ schuberts letzte walzer ...) nicht. wir haben auch die zufällige reihenfolge der stücke beibehalten. was uns fasziniert, sind die strukturellen und formalen gemeinsamkeiten, die ähnliche kompositorische fragestellung in beiden sammlungen: die bezugnahme auf ein gleiches metrisches und formales grundgerüst, eine je eigene welt mit einem reduzierten und genau herausgebildeten repertoire aus motiven/ bildern, gleiche motive/ bilder in unterschiedlichsten zusammenhängen und beleuchtungen, ihre weiterentwicklung im verlauf des zyklus, usw. .
bei aller reduziertheit entsteht in der konfrontation der gedichte hölderlins mit der musik schuberts eine große emotionale dichte.

hölderlins gedichte erscheinen wie wanderungen in der immergleichen landschaft. im frühling, sommer, herbst und winter, durch sonnenschein, stürme und „reegenschauer“, morgens, mittags, abends, nachts. kein tag ist wie der andere. der blick schweift in die ferne oder bleibt am wegesrand hängen. „der Himmel, das weite Thal, die fernen Höhn, der Bach, die Wälder, Thurm und Haus, ...“ . sorgfältige beobachtung der natur und die beschreibung feinster nuancen regen zum nachdenken an. der blick wendet sich nach innen und konzentriert sich in beiläufig tiefsinnigen gedanken. hölderlin hat diese gedichte meist aus dem stegreif niedergeschrieben und an seine besucher verschenkt.

schubert hat oft und manchmal bis zur erschöpfung für seine freunde zum tanz aufgespielt. oft hat er die tänze auch improvisiert. so sind seine walzer sicher als gebrauchsmusik entstanden. aber dieser walzerzyklus verstört, manche dieser walzer sind als tänze fast nicht vorstellbar. schubert verschiebt die betonungen, er setzt entfernte tonarten genauso übergangslos gegeneinander, wie extreme lautstärkeunterschiede.  das geht soweit, dass manchmal fast so etwas wie eine  musikalische prosa entsteht. die immer wieder wie wild in sich kreisende bewegung erzeugt einen sog nach innen. eine ganze welt von empfindungen tut sich auf. die musik erscheint schroff und zerrissen, in abrupten wechseln der stimmungen zwischen der allerfeinsten zartheit bis zur brutalsten aggressivität.

hartmut andres

2006
im rahmen der moments musicaux aarau

 eugen gomringer: "das stundenbuch" {repertoire}

 hartmut andres: sprechstimme

2006
cabaret voltaire, dadahaus, zürich (in zusammenarbeit mit dem musikpodium zürich)

musik? gesprochen!

kurt schwitters: "ursonate" {repertoire} {hören}
(sprechstimme solo)

johann sebastian bach: "2 duette" {repertoire}
(für 2 sprechstimmen bearbeitet von hartmut andres)

andreas stahl: "noch gar nichts gesagt" ua {repertoire}
(sprechstimme solo und videoprojektion)

gerhard rühm: "sprechduette nach deutschen volksliedern" {repertoire} {hören}

hartmut andres: sprechstimme
theresa buschmann: sprechstimme (www.theresa-buschmann.de)

2005
mousonturm frankfurt (in zusammenarbeit mit hr2 hörspiel (artists corner))

blablabor: "das liedlied"  {repertoire} {hören}
liveversion für sprecher (das grosse lied) und zuspielband (13 kleine lieder)

hartmut andres: sprechstimme

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blablabor:das liedlied“

das liedlied, also lieder. darin sollen text und musik keine getrennten künste sein, sondern sprache als klang, und mehr noch: blablabor entschlüsselt die sprache als sternenklaren singsang. es ist ein destillat aus dem wort selber. es macht das wort singend. inhaltlich setzt sich das liedlied mit dem lied auseinander. formal handelt es sich um ein lied. klanglich formuliert es sich aus der sprache. gegliedert ist das liedlied in ein grosses lied und 13 darin enthaltenen kleine lieder. das liedlied ist ein hörspiel für das radio. die kleinen lieder sind hits für eine cd.

das wort komprimiert ist in einem wort, was sich über jahrhunderte an bedeutungs- und klangverschiebungen sedimentiert hat, was inzwischen in varietäten verschiedener sprachen und dialekte aufgegangen ist. wird ein wort dekomprimiert, öffnen sich explosiv welten. es zeigt sich ein universum an sinnzusammenhängen und klangskulpturen. für eine sprachvergleichende analyse zieht blablabor aussereuropäische sprachen bei. unbekannte sprach- und denklandschaften. überraschende bedeutungen, unerwartete wurzeln. ergründen und auskundschaften helfen blablabor fachpersonen ihrer eigenen muttersprache. für das liedlied bilden sich neue wörter. sie bereichern, ergänzen, spiegeln, was zuvor nur in deutsch gedacht wurde. ausgewählte wörter, sowie von blablabor kreierte kunstsätze werden musikerInnen vorgesprochen. diese übersetzen die klanggebilde instrumental. die so entstandenen musikalischen gestalten werden einer sängerin vorgespielt, die wiederum eine übersetzung in ihr medium vornimmt. das wort wird sowohl semantisch als auch klanglich gedehnt; das wort bläht sich zum üppigen wortkörper auf. blablabor beleuchtet seine eingeweide; den grossen wortschatz und staunt ...

das kleine lied ein kleines lied besteht aus dem fundus eines wortes. im kleinen lied macht blablabor die zuvor gewonnene vielheit fasslich, erlangt eine klarheit als nun reflektierte. das wort des kleinen liedes, sein wort, wird gesprochen, aufgenommen, im computer auf ein bis drei minuten gedehnt, visualisiert, ausgehorcht; und dann: die landschaft schauen. es ist die klangliche topographie des wortes; innenwohnende landschaft. wölbungen, abgründe, tiefen, klängen, weiten, höhen. die topographie des wortes bestimmt länge, anordnung und häufigkeit der wiederkehr von strophe und refrain. auskunft zum ‚klang’ des kleinen liedes gibt das differenzierte innenleben: mikrotonal verschieben sich ebenen, sprache zerfällt in knacklaute. das kleine lied kristallisiert gedanken, sinnzusammenhänge und klangcharaktere eines wortes zu einer idee. die idee formuliert sich in ihrer klarheit zu einem hit.

blablabor

2004
festival ultraschall berlin (deutschlandradio)

annette schmucki: "die sprunghafte erweiterung des wortschatzes"
(sprechstimme, posaune, akkordeon, schlagzeug)

hartmut andres: sprechstimme